Zur Gründung und Geschichte der Studiengesellschaft
Die Studiengesellschaft für Mittelstandsfragen e. V. ist 1968 in München von Richard Wengenmeier, Peter M. Schmidhuber und dem damaligen Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Joseph Wild, gegründet worden.
Der Gründungsgedanke war die wissenschaftliche Durchdringung der sogenannten Mittelschichtenproblematik und die publizistische Darstellung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rolle des Mittelstands in der egalitären Massengesellschaft angesichts des Aufkommens des Neomarxismus (Herbert Marcuse) und der Studentenrevolte.
Dabei geht es um zwei Pole: die Definition der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die sich weitgehend deckt mit dem am Eigentümer orientierten Unternehmen (Identität des Unternehmensführers und des Eigentümers) und die Untersuchung seiner Stellung im wirtschaftlichen Wettbewerb einerseits und die Definition und Darstellung der sogenannten Mittelschichten in ihrer ökonomischen und sozialen Bedeutung in einer hochkomplexen und dynamischen, zunehmend mediengesteuerten Massengesellschaft in einem konsensorientierten demokratischen System andererseits.
Der durch die ökonomische, technologische und gesellschaftliche Dynamik erzeugte Veränderungsdruck erzwingt vom selbständigen und unselbständigen Mittelstand schwierige, und oft auch schmerzhafte Anpassungsleistungen, um sich als Gruppe aber auch als Individuum behaupten zu können.
Wie die europäische Gesellschaftsgeschichte seit der Mitte des 18. Jahrhunderts zeigt, ist dieser Kampf um die Selbstbehauptung eine Daueraufgabe des Mittelstands, die durch schnelle Orientierung an neue Gegebenheiten und durch die Definition und Durchsetzung gemeinsamer Interessen gelöst werden muss.
Zur Bewältigung dieser Aufgabe will die Studiengesellschaft durch Zusammenführung der Vertreter unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen und der wirtschaftlichen und politischen Praxis einen Beitrag leisten.