Prof. Dr. Gunther Friedl: Mittelstand ist Stabilitätsanker für den gesellschaftlichen Zusammenhalt
Mittelstandsfragen e. V.
Prof. Dr. Gunther Friedl: Mittelstand ist Stabilitätsanker für den gesellschaftlichen Zusammenhalt

Herbsttagung 2019

Mittelstand der Zukunft
Purpose und Mindset als Erfolgsfaktor

 

Die angespannte Beschäftigungslage und eine neue Grundhaltung junger Menschen zur Arbeit gaben der Studiengesellschaft für Mittelstandsfragen Anlass, dem Thema "Purpose", also dem Sinngehalt einer Beschäftigung näher nachzugehen. Dementsprechend sollte auch geklärt werden, welchen neuen "Mindset" mittelständische Unternehmen künftig brauchten, um attraktiv zu bleiben.

Die Erkenntnisse aus der neuen Shell-Studie machten deutlich, dass junge Menschen einerseits an tradierten Werten, Geborgenheit im sozialen Bereich und Normen festhielten, andererseits aber ihre Kreativität frei entfalten wollen und das politische Handeln zunehmend mit Kritik und Ungeduld beurteilten. Eine neue Synthese des "Sowohl-als-auch" wird angestrebt.

Anhand neuer Strategien und Kulturen insbesondere bei Portal-basierten Unternehmen wurde schließlich aufgezeigt, wie es modern denkende Betriebe schaffen, attraktiv zu bleiben und entsprechende Kreativitätspotenziale bei den Mitarbeitern zu gewinnen. Die Erforschung des "Pain Point" also der Schmerzpunkte beim Kunden sei das Erfolgsrezept zum Erkennen des Innovationspotenzials. Technologie, Toleranz und Transparenz seien Leitprinzipien für moderne Unternehmenskultur.

In der Diskussion mit jungen Vertretern aus Unternehmen und Studierenden wurde deutlich, dass die Unternehmen gut beraten sind, ihren "Mindset" zu definieren und zielgerichtet für die Mitarbeiter aufzubereiten und zu kommunizieren. Denn junge Menschen, so bestätigte die Jugend, seien in einer digitalen Welt und einer Periode stetigen Wachstums groß geworden. Sie frage daher zunehmend nach Erfüllung ihrer Tätigkeit. Deutlich wurde dabei auch, dass das Handwerk sehr wohl Kreativitätspotenzial habe und zunehmend Zuspruch finde.

Unterschiedliche Auffassungen gab es in der Diskussion mit der Politik über die Intensität, mit der staatliche Ordnungspolitik in die Freiheit von Bürgern und Unternehmen eingreifen sollte. Dem Fortschritt mit Regulierung "eine Richtung geben" oder mit Ordnungspolitik lediglich den "großen Rahmen vorgeben" kennzeichneten die beiden Positionen. Einigkeit bestand in der Aufgabe, der Sozialen Marktwirtschaft ein Update in Richtung Ökologie zu geben. Die Teilnehmer der Tagung forderten Verlässlichkeit bei politischen Entscheidungen und auch ein Annähern der staatlichen Regeln und deren Vollzug an die Realität. Mit Forderungen nach Technologieneutralität in der Ordnungspolitik und der Feststellung, dass die deutsche Wirtschaft aus Perioden des Wandels stets gestärkt hervorgegangen sei, fand die Tagung einen positiven Ausklang.

 

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