DSGVO"Werden nicht lockerlassen"
Vor sechs Jahren ist die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Kraft getreten. Im Alltag von Handwerksbetrieben hat sich die DSGVO zwar grundsätzlich etabliert, allerdings hat sie auch vielfältige Erschwernisse mit sich gebracht. Im laufenden Jahr 2024 evaluiert die Europäische Kommission die DSGVO, um Bilanz über die Anwendung zu ziehen. Die Handwerkskammer hat die Gelegenheit genutzt, um der Politik die Herausforderungen, die sich durch die DSGVO für Handwerksbetriebe ergeben, deutlich zu machen.
In einem Schreiben an die Europa-Abgeordneten in Ostbayern und den bayerischen Europaminister fordert die Handwerkskammer KMU-freundliche Anpassungen und macht konkrete Vorschläge - beispielsweise beim Thema Verarbeitungsverzeichnis, den Informationspflichten oder auch den DSGVO-Vorgaben im Rahmen einer Betriebsübergabe. In ihrem Brief an die Politik kritisieren HWK-Präsident Dr. Georg Haber und HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger: "Die gegenwärtige DSGVO geht an der betrieblichen Realität und Leistungsfähigkeit insbesondere kleiner Betriebe, wie sie im Handwerk überwiegend vorkommen, vorbei." Auch deshalb erwarten sie, dass sich die Europa-Abgeordneten und der bayerische Europaminister für die Änderungsvorschläge des Handwerks bei der EU-Kommission einsetzen - damit der betriebliche Alltag für Handwerkerinnen und Handwerker zumindest ein Stück weit unbürokratischer und leichter wird.
"Aus unserer Sicht muss die Anpassung der DSGVO zeitnah erfolgen", so HWK-Präsident Dr. Georg Haber. "Schon jetzt sind unsere Betriebe mehr als ausgelastet und werden durch praxisferne Regularien und wahnwitzige Dokumentationspflichten ausgebremst. Das Handwerk braucht jetzt dringend Entlastungen", so Haber. HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger betonte, dass die Handwerkskammer die Evaluierung der Europäischen Kommission aus diesem Grund aufmerksam begleiten werde. "Bei diesem Thema werden wir nicht lockerlassen", so Kilger.