Sonderumfrage Fahrzeuge und Mobilität im Handwerk
Um einen Überblick über die Belastung durch die derzeitigen verkehrspolitischen Rahmenbedingungen aus Sicht der Handwerksbetreibe zu erhalten, hat die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz im 1. Quartal 2020 gemeinsam mit 36 weiteren Handwerkskammern in Deutschland eine Umfrage zum Thema „Fahrzeuge und Mobilität im Handwerk“ durchgeführt. Insgesamt haben sich über 4.900 Handwerksbetriebe an der Umfrage beteiligt, davon 350 in Ostbayern.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Handwerk aufgrund seiner spezifischen Tätigkeitsfelder auch in Zukunft nicht auf eine Fahrzeuge verzichten kann. Die Betriebe sind vielfach offen für alternative Antriebstechniken. Dazu fehlen jedoch aktuell noch geeignete Fahrzeuge für viele handwerkliche Einsatzbereiche.
Der Anteil der Fahrzeuge mit alternativer Antriebstechniken hat zuletzt aber bereits merklich zugenommen:
- 73 Prozent der Handwerksbetriebe nutzen betriebseigene Fahrzeuge. Etwa drei Viertel des Fahrzeugbestands ist maximal zehn Jahre alt.
- Fahrzeuge mit Dieselmotoren bilden nach wie vor 78 Prozent der handwerklichen Fuhrparks. Weitere 18 Prozent des Fahrzeugbestands werden von Benzinmotoren angetrieben. 4 Prozent entfallen auf alternative Antriebe auf Gas-, Plug-In-Hybrid-, Elektro- oder Wasserstoffbasis.
- Trotz des noch relativ geringen Fahrzeugbestands haben sich für 84 Prozent der handwerklichen Nutzer von E-Fahrzeugen diese Fahrzeuge bewährt.
- Noch legen sich zwar nur 4 Prozent der Betriebe darauf fest, zukünftig in jedem Fall E-Fahrzeuge anzuschaffen. Wenn sich das Fahrzeugangebot verbessert, die Anschaffungs- und Betriebskosten sinken oder sich die öffentlichen Ladeinfrastrukturen verbessern, würde sich dieser Anteil allerdings signifikant erhöhen.
- Für 89 Prozent der Handwerksbetriebe mit eigenen Fahrzeugen bleiben diese auch in Zukunft unverzichtbar. Der Einsatz von Lastenrädern ist nur für bestimmte Gewerke als Ergänzung zu den vorhandenen Fahrzeugen vorstellbar und bleibt insgesamt eine Nische.
- Als besondere Schwierigkeiten im aktuellen Verkehrsgeschehen sehen die Betriebe vor allem fehlende Stellplätze bei Kunden und an Baustellen sowie Staus und Verkehrssto-ckungen und einen zunehmenden organisatorischen und finanziellen Aufwand für betriebliche Fahrten insgesamt.