Die Referenten des Abends gaben den anwesenden Handwerksunternehmern Anregungen mit auf den Weg, wie man in seinem Betrieb noch nachhaltiger wirtschaften kann: (v.l.) Christian Zweck, Beauftragter für Innovation und Technologie bei der HWK, HWK-Vizepräsidentin Kathrin Zellner, Katrin Riedl, HWK-Betriebsberaterin und Expertin für Nachhaltigkeit, Eduard B. Wagner, Unternehmer und Gründer der Initiative "OHA! ¿ Ostbayern handelt" sowie HWK-Bereichsleiter Andreas Keller.
HWK/Keller
Die Referenten des Abends gaben den anwesenden Handwerksunternehmern Anregungen mit auf den Weg, wie man in seinem Betrieb noch nachhaltiger wirtschaften kann: (v.l.) Christian Zweck, Beauftragter für Innovation und Technologie bei der HWK, HWK-Vizepräsidentin Kathrin Zellner, Katrin Riedl, HWK-Betriebsberaterin und Expertin für Nachhaltigkeit, Eduard B. Wagner, Unternehmer und Gründer der Initiative "OHA! ¿ Ostbayern handelt" sowie HWK-Bereichsleiter Andreas Keller.

Betriebsführung aktuell 2023Energiekosten, Mitarbeiter, Klimawandel - Ist Nachhaltigkeit der Problemlöser?

9. Mai 2023



Der Begriff Nachhaltigkeit begegnet uns auf Schritt und Tritt. Aber was genau versteht man darunter? Und noch viel wichtiger: was bedeutet nachhaltiges Wirtschaften für einen Handwerksbetrieb? Diesen Fragen geht die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz im Rahmen ihrer Vortragsreihe "Betriebsführung aktuell" unter dem diesjährigen Motto "Energiekosten, Mitarbeiter, Klimawandel - Ist Nachhaltigkeit der Problemlöser?" auf den Grund. "Handwerker sind Vorreiter beim Klimaschutz in Deutschland, denn Handwerksbetreibe arbeiten per se schon nachhaltig und regional", sagte die HWK-Vizepräsidentin Kathrin Zellner bei der Auftaktveranstaltung in Landshut. "Wir Handwerker reparieren, wir restaurieren, wir setzen unsere Materialien effizient ein. Auch im eigenen Betrieb achten Handwerksunternehmer auf Umweltschutz."

 

Handwerksbetriebe schonen Ressourcen

Das Thema Nachhaltigkeit, so Zellner weiter, stehe nicht nur bei den meisten Kunden und Mitarbeitern, sondern ganz besonders bei Jugendlichen, die heute vor einer Berufsentscheidung stehen, ganz oben auf der Prioritätenliste. "Die Menschen wählen vermehrt Betriebe, die Wert auf Themen wie Umweltschutz, Regionalität und ressourcenschonendes Produzieren legen. Und hiermit können wir im Handwerk schon seit Jahrhunderten dienen. Denn keiner ist näher, keiner ist familiärer, keiner ist nachhaltiger, als der Handwerksbetrieb vor Ort", sagte Zellner. Nachhaltigkeit sei jedoch mehr als "nur" Klima- und Umweltschutz. Auch eine soziale Betriebskultur, ein gutes Betriebsklima, ökonomische Stabilität, Innovationsfähigkeit sowie eine solide Ausbildungsleistung seien davon umfasst.

Ähnlich argumentierte Andreas Keller, Bereichsleiter Beratung bei der HWK und erster Referent des Abends. "Das Thema Nachhaltigkeit steckt sozusagen in den Genen eines Handwerksbetriebs. Aber selbstverständlich kann man immer noch besser werden", sagte Keller. Nachhaltiges Wirtschaften werde in Zukunft der Haupterfolgsfaktor für Unternehmen sein. Keller stellte positive Beispiele von Betrieben aus der Region vor und appellierte an die Zuhörer: "Sprechen Sie über das, was Sie heute schon in puncto Nachhaltigkeit leisten und tun Sie das mit Selbstbewusstsein." Das eigene Engagement bei Mitarbeitern, Kunden sowie bei Banken und Versicherungen deutlich zu machen, sei gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten doppelt wichtig. "Unter dem Motto, tue Gutes und rede darüber‘, sollten auch kleine und mittlere Betriebe viel offensiver und selbstbewusster nach außen treten", riet Keller.

Nachhaltiges Wirtschaften sei eine Grundvoraussetzung dafür, dass ein Betrieb auch in Zukunft genügend Bewerber bekomme, zeigte sich Katrin Riedl, Betriebsberaterin und Expertin für Nachhaltigkeit bei der Handwerkskammer, überzeugt: "Nachhaltige Betriebe werden es künftig deutlich leichter haben bei den Kernthemen Mitarbeiter und Finanzierung."  Auch die offensive Vermarktung des eigenen Betriebes sei heute wichtiger denn je. Riedl stellte den von der HWK erarbeiteten Wegweiser mit dem Titel "Das Handwerk – Träger der Nachhaltigkeit" vor. Er kann unter www.hwkno.de/nachhaltigkeit heruntergeladen werden.

 

HWK stellt Energieschein aus

Christian Zweck, Beauftragter für Innovation und Technologie bei der HWK, warb für das umfangreiche und für Mitgliedsbetriebe kostenfreie Beratungsangebot der HWK. Er präsentierte einen CO2-Rechner, mit dessen Hilfe die HWK-Betriebsberater allen interessierten Handwerksunternehmern den CO2-Ausstoss ihres Betriebes genau ausrechnen können. Gleichzeitig wird festgestellt, wie das Unternehmen damit im Vergleich zur jeweiligen Branche dasteht. "In einer Potentialanalyse können danach Verbesserungsvorschläge erarbeitet und ein sogenannter Energieschein ausgestellt werden", so Zweck. Das Zertifikat könne anschließend bei Kunden, Banken und Versicherungen vorgelegt werden.

Schlussredner Eduard B. Wagner, Regensburger Unternehmer und Gründer der Initiative "OHA! – Ostbayern handelt", stellte sein Unternehmernetzwerk näher vor. "OHA! – Ostbayern handelt" hat es sich zum Ziel gesetzt, Unternehmer in Niederbayern und der Oberpfalz zu animieren, so umweltbewusst wie möglich zu handeln. "OHA!" kooperiert zu dem Zweck mit Verbänden und Institutionen in der Region. Die Handwerkskammer ist seit 2022 Mitglied der Initiative. "Bei uns können Betriebe voneinander lernen, sich austauschen und Erfahrungen weitergeben", erläuterte der Unternehmer. Wagner bot den anwesenden Handwerkern die Unterstützung der Initiative an und sagte: "Wir Unternehmer müssen auch das Thema Ökologie beherrschen – und wir sollten gemeinsam daran arbeiten, Ostbayern zu einer nachhaltigen Region zu entwickeln."

 Ansprechpartner

Andreas Keller

Bereichsleiter

Tel. 0941 7965-111

Fax 0941 7965-281111

andreas.keller--at--hwkno.de



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www.hwkno.de/betriebsfuehrung



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