Geschäftsführer Johannes Klebl (Mitte) nahm die Urkunde entgegen.
Blick hinter die Kulisse Die Ausbildungsbetriebe der Besten
Zum 71. Mal wurden im letzten Jahr beim Praktischen Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW) die besten Absolventen ihrer Berufsausbildung in 130 Gewerken ausgezeichnet. Von insgesamt 3.000 Gesellen haben 110 im Dezember den Bundessieg erzielt. Auch sechs ostbayerische Gesellen standen auf dem Siegertreppchen, darunter Fabian Klein, Linus Glas und Florian Griebl. Doch nicht nur die Auszubildenden, auch ihre Ausbildungsbetriebe werden im Rahmen des Wettbewerbs geehrt.
Bei Übergabe der Urkunden blickten HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger, Präsident Dr. Georg Haber und Vizepräsident Richard Hettmann hinter die Kulissen von drei der besten Ausbildungsbetriebe in Ostbayern.
Mehrere Landes- und Bundessieger ausgebildet
Für Joana Harrer-Riebl, Geschäftsführerin von Riebl Siebdruck, gehört eine gute Beziehung zwischen Betrieb und Auszubildenden zur Firmentradition. In 45 Jahren haben 27 Auszubildende im Ergoldinger Unternehmen gelernt, das sich von einem einfachen Schilderhersteller zum Systemlieferanten für Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau entwickelt hat. Ein genauer Ausbildungsplan garantiert, dass die Azubis die breite Produktpalette und die vielseitigen Arbeitsabläufe von Tag eins an vollumfänglich kennenlernen und sofort in die innerbetrieblichen Strukturen integriert werden. Mit dieser Strategie hat der Familienbetrieb bereits mehrere Landessieger und vier Bundessieger des Praktischen Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks ausgebildet. Viele von ihnen sind geblieben. "Uns ist es wichtig gute Fachkräfte auszubilden und ihnen auch eine entsprechende Weiterentwicklung in unserem Betrieb anzubieten", so Joana Harrer-Riebl. Auch Fabian Klein, PLW-Bundessieger 2022, hat dieses Angebot angenommen und ist heute als Medientechnologe Siebdruck weiter bei Riebl Siebdruck beschäftigt.
Geschäftsführer Joana Harrer Riebl (2.v.re.) und Florian Harrer (2.v.li.) freuten sich über die Ehrung.¿
Erfolge honorieren und zusätzliche Anreize schaffen
Zu Besuch in Neumarkt i. d. Oberpfalz: die Gründung der heutigen KLEBL Firmengruppe liegt über 130 Jahre zurück. Das in der fünften Generation geführte Familienunternehmen gehört zu den führenden mittelständischen Unternehmen der Baubranche in Deutschland und beschäftigt rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit 1980 hat KLEBL über 1.000 Gesellinnen und Gesellen ausgebildet, derzeit sind über 70 Auszubildende in 14 Ausbildungsberufen beschäftigt. Insbesondere die offene und zielgerichtete Betreuung der Auszubildenden sei absolute Voraussetzung, um eine qualifizierte Ausbildung sicherzustellen, so Ausbildungsleiter Markus Götz. "Mir ist es besonders wichtig, dass unsere Azubis mit allen Problemen und Anliegen immer zu mir kommen können." Dieser Grundsatz hat sich bewährt. Im letzten Jahr wurde das Unternehmen von der Bauinnung Regensburg als bester Ausbildungsbetrieb im Beton- und Stahlbetonbauerhandwerk ausgezeichnet. Zur Erfolgsstrategie gehört es außerdem Anreize zu schaffen. Die Azubi-Car-Aktion wurde im letzten Mai ins Leben gerufen: Auszubildende, die besonders gute Leistungen erzielen, erhalten einen Firmenwagen auf Zeit. Davon profitierte auch Linus Glas aus Velburg, der beim Praktischen Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks als Bundessieger hervorging. Den Auszubildenden eine Chance zur Weiterentwicklung im Unternehmen zu geben ist dem Unternehmen wichtig. "Unser Personal steht für uns an oberster Stelle", so Geschäftsführer Johannes Klebl.
Geschäftsführer Johannes Klebl (Mitte) nahm die Urkunde entgegen.
Kaminkehrer und Ausbilder mit Leib und Seele
Bernhard Schano, Kaminkehrermeister aus Tiefenbach im Landkreis Passau, kennt sein Handwerk in- und auswendig. Im März 2011 ist er von der Regierung von Niederbayern als bevollmächtigter Bezirkskaminkehrer für den Kehrbezirk Ortenburg bestellt worden. Zusätzlich hat sich Schano bei der Handwerkskammer zum Betriebswirt und Energieberater ausbilden lassen. Das Wissen und die Leidenschaft für seinen Beruf an den Nachwuchs weiterzugeben steht für ihn im Zentrum der Ausbildung: "Mir ist es wichtig, dem Azubi die festgelegten Kenntnisse im Kaminkehrerhandwerk so gut wie möglich zu vermitteln." Seit Betriebsbeginn haben zwei Azubis im Betrieb gelernt. Darunter Florian Griebl aus Alkofen, der beim Praktischen Leistungswettbewerb des Handwerks den Bundessieg in seinem Gewerk erzielte und der große Fußabdrücke hinterlässt. Im September dieses Jahres startet ein neuer Jungkaminkehrer seine Lehre im Betrieb von Bernhard Schano. Dieser freut sich wieder ausbilden zu können: "Ohne Jugend gibt es keine Zukunft für unseren Berufsstand."
Auch Bernhard Schano (2.v.re.) bildete einen Bundessieger aus.