Digitalisierung5G für das Handwerk
Das ostbayerische Handwerk rüstet sich für die Technologie von morgen: Derzeit wird im Schwandorfer Bildungszentrum die Integration der 5G-Kommunikationstechnologie in typische Produkte des Handwerks wie Maschinen und Anlagen weiter vorangetrieben. Im Rahmen eines vom Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie geförderten Projekts und in Zusammenarbeit mit der TH Deggendorf und dem Technologie Campus Freyung wird dort eine 5G-Testumgebung aufgebaut. Ziel ist es, neue 5G-basierte Prozesse, Produkte und Dienstleistungen von Handwerk und KMUs nicht nur zu testen, sondern auch zu entwickeln.
Das Projekt läuft seit Oktober letzten Jahres. "In wenigen Wochen werden wir der Öffentlichkeit bereits erste Anwendungsbeispiele vorstellen können", berichtet der HWK-Projektverantwortliche Johann Schenkl über den Projektfortschritt. "Im Jahr 2025 sollen 90 Prozent der Flächen der Bundesrepublik mit 5G abgedeckt sein und somit 99 Prozent der Bevölkerung erreicht werden." Deshalb sei es dringend nötig, sich beizeiten mit den Vorteilen dieser Technologie auseinanderzusetzen. 5G-Funknetze ermöglichen eine höhere Datenübertragung in Echtzeit. Die Vorteile liegen auf der Hand: Effizienzsteigerung, optimaler Ressourceneinsatz, erhöhte Produktivität sowie Transparenz durch Vernetzung. "Zum Beispiel kann die kognitive Assistenz des Kundendienstmonteurs per Datenbrille oder Smartphone ihn bei der Wartung einer Heizung enorm unterstützen oder eine Anfahrt gleich ganz überflüssig machen", erklärt Schenkl. Auch ein Notdienst übers Smartphone sowie die Fernsteuerung und eine damit verbundene Heizungsoptimierung zur Energieeinsparung seien möglich.
HWK-Präsident Dr. Georg Haber räumt dem Wissenschaftstransfer im Schwandorfer Charlottenhof höchste Priorität ein: "Unsere Meister und Gesellen sollen auf dem neuesten Stand der Technik sein, schließlich sind sie es, die die Klimawende mit vorantreiben müssen", so Haber. "Mit hochmodernen Bildungseinrichtungen und Projekten wie diesem halten wir das ostbayerische Handwerk stark und wettbewerbsfähig."
DHZ-Ausgabe 24-2022
Ein aktueller Artikel aus der Deutschen Handwerks Zeitung