Unter dem Motto "Endlich Meister. Die Zukunft gehört uns!" wurden unsere frisch gebackenen Handwerksmeister geehrt.Meisterfeier 2019
"Endlich Meister - Die Zukunft gehört Euch!"
1.010 Handwerksmeister aus 26 verschiedenen Berufen haben in Straubing ihren Abschluss gefeiert. Sie alle hatten in den vergangenen zwölf Monaten ihre Meisterprüfung im Gebiet der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz mit Erfolg abgelegt. Heute nahmen sie bei der Meisterfeier 2019, die unter dem Motto "Endlich Meister - die Zukunft gehört uns!" stand, ihre Meisterbriefe entgegen. 159 Absolventen erhielten zudem den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung. Sie gehören im Freistaat zu den besten 20 Prozent in ihrem Beruf. Neben zahlreichen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kam auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger in die Joseph-von-Fraunhofer-Halle, um seine Glückwünsche zu überbringen.
Meister sind begehrte Fachkräfte
Die Meisterfeier begann mit einem einstündigen Bühnenprogramm, durch das Bayern 3-Moderatorin Katja Wunderlich führte. Den hohen Stellenwert der Weiterbildung betonte Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer, im Talk mit Wunderlich. "Handwerksmeister tragen in ihren Berufen große Verantwortung, jeder Tag bringt neue Impulse." Außerdem seien die wirtschaftlichen Aussichten sehr gut und Fachkräfte begehrt. Um geeigneten Nachwuchs zu finden, nannte er ein passendes "Employer Branding" als unerlässlich für die Zukunft: "Betriebe müssen sich überlegen, wie sie als attraktiver Arbeitgeber am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt auftreten."
Auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger zollte den Spitzen-Fachkräften des Handwerks seinen Respekt. "Bayerns Handwerk leistet einen bedeutenden Beitrag dazu, dass unsere Wirtschaft so erfolgreich ist. Wir wollen aber noch mehr für das Handwerk als eine echte Option bei der Berufswahl werben und ihm zu dem Ruf verhelfen, den es verdient. Wir heben daher den Meisterbonus an und wollen für viele Gewerke wieder die Meisterpflicht einführen. Mit dem Meistertitel haben Sie ausgezeichnete Karrierechancen."
Persönliche Geschichten hinter den Meisterbriefen
Warum der Meisterbrief ein Stück Zukunft für sie persönlich bedeutet, schilderten zwei Meister und eine Meisterin auf der Bühne. Mit dabei: der 23-jährige Schreinermeister Felix Kroiß aus Eggenfelden. Seine Leidenschaft für Holz begann früh: Mit zwölf Jahren fing er an, Figuren aus Holz zu schnitzen, mit 16 ist er auf die Kettensäge umgestiegen. Seitdem verwandelt er damit Baumstämme in Tierfiguren und andere Kunstwerke. 2015 wurde er jüngster Deutscher Meister im sogenannten "Speedcarving", 2016 dann mit der deutschen Nationalmannschaft Teamweltmeister. Mit dem Meistertitel wollte er sich vor allem Wissen über die Betriebsführung aneignen. "Ich bin stolz darauf, einen Beruf ausüben zu können, bei dem ich am Ende des Tages sehe, was ich erschaffen habe", sagte Kroiß.
Der 26-jährige Feinwerkmechanikermeister Christian Thurner aus Schönau am Königssee berichtete von seinem Beruf als Materialtechniker beim deutschen Bob- und Schlittenverband: "Mit meinem Team bin ich international im Einsatz, vergangene Saison in USA, Schweiz, Norwegen und Kanada." Bei seiner Arbeit muss sich Thurner nach der internationalen Rennordnung richten. Gemeinsam mit den Athleten und Techniker werden ständig Möglichkeiten, Fahrverhalten und -eigenschaften optimiert und im Rahmen des Erlaubten erarbeitet, besonders im Bereich der Aerodynamik. Das Meister-Wissen sei dabei eine große Hilfe für ihn.
Friseurmeisterin Sandra Kiefl ist 26 Jahre alt und lebt im niederbayerischen Viechtach. Gleich nach der Meisterprüfung machte sie sich mit ihrem eigenen Salon "Haferl & Schnitt" selbstständig. Außerdem gehört sie dem
Barber Angels Brotherhood an. Dieser gemeinnützige "Club der Friseure" schneidet gemeinsam mit Kollegen aus ganz Europa Obdachlosen und Bedürftigen kostenlos Haare und Bärte. Sandras Antrieb dafür sei die Dankbarkeit der sozial Schwächeren, die sich sonst den Besuch im Friseursalon nicht leisten können. "Die Arbeit des Friseurs wird anders wertgeschätzt und ich kann etwas an andere zurückgeben."
Friseur und Kraftfahrzeugtechniker beliebteste Abschlüsse
Der Meistertitel im Kfz-Technikerhandwerk war in diesem Jahrgang bei den Männern am beliebtesten, mit 243 Männern und zwei weiblichen Teilnehmerinnen war er insgesamt der begehrteste Meisterabschluss. Unter den Frauen kommt die überwiegende Anzahl der Meisterinnen aus dem Friseurhandwerk. Insgesamt 111 Absolventen, darunter zwölf Männer, haben sich in diesem Beruf weiterqualifiziert. Die Frauenquote lag bei 16,5 Prozent.
Das Bühnenprogramm wurde begleitet von der Band "Keep Cool", eine Show- und Coverband aus Österreich. Im Anschluss erfolgte die Ausgabe aller 1.010 Meisterbriefe. Danach sorgte die Band für Partystimmung bis in die Nacht hinein.
Ehrung der Meisterbesten
Für ihre Leistungen in der Meisterprüfung ehrte die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz heute 18 junge Handwerksmeister des Jahrgangs 2018/2019 im Sparkassensaal in Straubing mit einer Ehrenurkunde samt Medaille. Sie haben in der Meisterprüfung in ihrem jeweiligen Beruf als Beste abgeschnitten. Um den drei Meisterinnen und 15 Meistern zu gratulieren, kamen auch zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft und Politik.
Meister erwartet eine vielversprechende Zukunft
Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, betonte die glänzenden Zukunftsaussichten im Handwerk, die aufgrund der vollen Auslastung des Handwerks besser denn je seien. Das Handwerk gewährleiste die tägliche Versorgung mit unverzichtbaren Produkten und Dienstleistungen - vom gesunden Frühstücksbrot über maßgefertigte Möbel bis hin zur Installation von digitaler Haustechnik. Außerdem ergänzte er: "Von den rund 38.000 Handwerksbetrieben in Niederbayern und der Oberpfalz stehen in den nächsten zehn Jahren bis zu 11.000 zur Übergabe an." Mit über 210.000 Beschäftigten und 16.000 Lehrlingen allein in Ostbayern bezeichnete er das Handwerk als "Herzstück des Mittelstands". Der Meistertitel stehe in diesem Zusammenhang für Qualität. "Dass aktuell die Wiedereinführung der Meisterpflicht für viele Handwerksberufe zur Debatte steht, ist absolut folgerichtig", so Haber. "Die Abschaffung der Meisterpflicht für 53 der 94 Handwerksberufe im Jahr 2004 hatte zur Folge, dass die Ausbildungsleistung in den betroffenen Gewerken erheblich zurückging." Der Meisterbrief garantiere zudem eine hohe Qualität, Verbraucherschutz und nachhaltiges Unternehmertum.
Handwerker gestalten die Zukunft
Jürgen Kilger, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, betonte wie wichtig die Meister für die Region seien. "Das Handwerk brummt, die Auftragslage ist sehr gut. Doch das ist natürlich nur der Fall, weil es Fachkräfte wie Sie gibt, die genau wissen, was zu tun ist." Auch Walter Strohmaier, Bundesobmann und Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Niederbayern-Mitte, gratulierte den Meisterbesten und betonte die enge Verbundenheit mit der Handwerkswirtschaft. Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr äußerte seinen Stolz über die jährliche Feier in seiner Stadt. "Die Zukunft unserer Gesellschaft gestaltet das Handwerk. Sie sind Vorbilder und gemeinsam können Sie alles anpacken." Er ermutigte die Absolventen dazu, sich "mit ihrem Menschenverstand und ihren Handlungskompetenzen" in Gesellschaft und Politik einzubringen.
Die Auszeichnung der Meisterbesten fand im Vorfeld der alljährlichen zentralen Meisterfeier in der Straubinger Joseph-von-Fraunhofer-Halle statt, in der anschließend 1.010 Handwerker ihren Meisterbrief erhielten.
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Höhepunkte im Video
Bildergalerie der Meisterfeier 2019
Ehrung der Meisterbesten
Ökumenischer Gottesdienst
Rund um die Joseph-von-Fraunhofer-Halle
Bühnenprogramm
Übergabe der Meisterbriefe
Die Party danach